Wenn man von den (hier mal wirklich passenden) Obszönitäten absieht findet man sich bei Victor Bodós Inszenierung von Shakespeare´s „Ein Sommernachtstraum“ im Schauspielhaus Graz in einer dreidimensional fleischgewordenen Disneywelt wieder. Tempo, Sing/Sang, Figuren und vorallem komikhafter Witz jagen und ergänzen sich in einem turbulentem herzhaften Durcheinander, dass so gespickt ist mit Abwechslung und Ideen wie Puck´s (hervorragend gespielt von Thomas Frank) ständig wechselnde Kostüme. Selbstironie, Doppelbödigkeiten und Realitätsbezug sind ebenso geschickt eingebaut wie das intelligente, der Handlung variabel dienende und (zum Glück) wenig bunt gehaltene Bühnenbild (von Pascal Raich); rasche Ortswechsel, Verschiebung der Vertikalen und Horizontalen werden so spielerisch und fürs Publikum sehr glaubwürdig gespielt blitzschnell möglich. Es ist ein abendfüllender Genuss dem bekannten Treiben in dieser erfrischenden Form beizuwohnen. Die Premierennervosität ignorierend kann man zweifellos sagen, dass das gesamte Ensemble hier wahrlich Großes vollbringt!
Mein Tipp: Anschauen; überraschen lassen!