Komödie von Carlo Goldoni
in einer Bearbeitung von H.C. Artmann
In Turin wurde Federigo Rasponi bei einem Duell getötet. Seine Schwester Beatrice verkleidet sich als Mann und reist nach Venedig, um ihren Geliebten Florindo zu suchen und um offene Forderungen einzutreiben. Zur Unterstützung in der fremden Stadt engagiert sie den Diener Truffaldino. Dieser treibt jedoch ein doppeltes Spiel: Nach dem Motto „für zwei arbeiten und für vier essen“ verdingt er sich gleichzeitig als Diener bei Florindo. Nun sind komplizierte Verwicklungen nicht mehr aufzuhalten. Briefe gelangen in die falschen Hände, es wird getäuscht, verwechselt, gelogen und gefochten – bis es schließlich zufällig doch noch ein Happy End gibt.
Die Personen und ihre Darsteller: |
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Pantalone | Peter Gollner |
Clarice, seine Tochter | Sarah Kugler |
Dottor Lombardi | Bernhard Schmidt |
Silvio, dessen Sohn | Andreas Weizer |
Beatrice Rasponi | Ursula Perscha |
Florindo Aretusi | Jörg Zazworka |
Brighella, Wirtin | Petra Kelz |
Smeraldina, Zofe von Clarice | Klaudia Gollner |
Truffaldino | Gerhard Wonisch |
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Klavier | Zeljka Hrestak, Gudrun Topf |
Bühnenbild | Sarah Kugler Thomas Weinhappl |
Licht | Alexander Gollner |
Kostüme | alle |
Fotos, Plakat, Schaufenster | Karin Huditz |
Ulrike Zazworka | |
Programmheft | Petra Kelz |
Diese Homepage | Walther Nagler |
Abendkasse | Alexandra Fürst |
Organisation | Lara Meier |
Regie und Gesamtleitung | Ulrike Zazworka |
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Zu den Autoren |
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Carlo Goldoni | geb. 25. Februar 1707 in Venedig gest. 6. Februar 1793 in Paris |
war ein italienischer Komödiendichter und Librettist. Goldoni war Sohn eines Arztes. Nach dem Besuch des Jesuitenkollegiums in Perugia studierte er Jurisprudenz in Pavia und Padua. 1732 ließ er sich als Advokat in Venedig nieder. 1741 vertrat er dort als Konsul die Republik Genua. 1745-47 hatte er eine Advokatenpraxis in Pisa. Ab 1748 lebte er wieder in Venedig als Hausdichter des Teatro S. Angelo. 1753 wechselte er in gleicher Eigenschaft zum Teatro S. Luca über, dessen Besitzer der venezianische Nobile Vendramini war. 1762 verließ Goldoni Venedig und verbrachte die letzten 31 Jahres seines Lebens in Paris. Dort schrieb er zunächst für das Italienische Theater Stücke, dann war er am Hofe Vorleser und Sprachlehrer der Prinzessinnen. Durch die Französische Revolution verlor er seine Pension, die ihm vom Konvent kurz vor seinem Tod wieder zuerkannt wurde. |
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H. C. Artmann | geb. 12 Juni 1921 in Wien-Breitensee gest. 4. Dezember 2000 in Wien |
Artmann veröffentlichte ab 1947 literarische Texte im Hörfunk und in der Zeitschrift Neue Wege. Seit 1952 arbeitete er in der Wiener Gruppe, von der er sich aber 1958 distanzierte. In dieses Jahr, 1958, fällt auch sein größter Publikumserfolg – der Gedichtband „med ana schwoazzn dintn“, mit dem er dem Genre des Dialektgedichts zum Durchbruch verhalf, das er allerdings als ein Experiment unter vielen ansah. Tatsächlich ist die Verwendung des Wienerischen nicht typisch für sein gesamtes Werk. Artmanns Romane, seine Lyrik und seine Erzählungen sind geprägt von einem spielerischen Surrealismus und einem vom Dadaismus beein¬flussten Spiel mit der Sprache. Artmann arbeitete auch als Übersetzer, unter anderem aus dem Englischen für so unterschiedliche Schriftsteller wie H. P. Lovecraft oder Cyril Tourneur. Er legte eine sehr freie Übertragung der Gedichte François Villons ins Wienerische vor, die von Helmut Qualtinger auf Schallplatte aufgenommen wurde. 1999 erschien „Asterix oes Legionäa“, ein Asterix-Band auf Wienerisch. |
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Zum Werk |
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Der Diener zweier Herren | Truffaldino: „Habe ich einmal Malheur, dann gleich in Luxusausgabe, gebunden in Safranleder! Von meinen beiden Herren hat sich noch keiner zum Essen blicken lassen. Und wenn sie endlich kommen, dann bestimmt im Doppelpack. Wie soll ich denn die beiden auf einmal bedienen?“ |
Komödie in drei Akten | Uraufführung 1746 in Mailand |
Der Diener zweier Herren ist das bekannteste Bühnenstück des italienischen Dramatikers Carlo Goldoni. Es gilt als Höhepunkt der Commedia dell’arte. Von 1747 bis 1748 arbeitete Goldoni in Pisa als Anwalt. Angeregt von dem berühmten Arlecchino- bzw. Truffaldino-Darsteller Antonio Sacchi (1708–1788), verfasste Goldoni 1745 dort seine erfolgreiche Komödie Der Diener zweier Herren. Die italienische Originalfassung ist daher auch bekannt unter dem Titel Arlecchino servitore di due padroni und nimmt dabei Bezug auf den Harlekin. Johann Wolfgang von Goethe führte Der Diener zweier Herren in Weimar auf. Am 1. April 1924 eröffnete Max Reinhardt das Wiener Theater in der Josefstadt nach einer großen Renovierung mit Goldonis Der Diener zweier Herren und am 15. November 2007 eröffnete das renovierte Theater in der Josefstadt mit einer Bearbeitung des Stückes von Peter Turrini. Weltberühmt wurde eine Aufführung durch Giorgio Strehler 1947 am Piccolo Teatro in Mailand. In seiner unnachahmlichen Art schuf H. C. Artmann mit seiner Bearbeitungen dieser Komödie nicht nur eine Übersetzung ins „Österreichische“, sondern vielmehr ein für sich stehendes Feuerwerk an Wortakrobatik, Skurrilität, Witz und Charme. Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Diener_zweier_Herren |